Die Pfandleiher

Ein Dokumentarfilm von Stanislaw Mucha über den abenteuerlichen Beruf des Pfandleihers.

In jeder größeren Stadt gibt es sie, die Pfandleihhäuser. Während sich die globalisierte Finanzwelt in Grund und Boden spekuliert, boomt das Geldgeschäft im Leihhaus. Jeder hat schon einmal dran gedacht, immer mehr gehen wirklich hin – beim finanziellen Engpass heißt der letzte Ausweg: Pfandhaus Stanislaw Muchas Dokumentarfilm entdeckt den bisher kaum beleuchteten Berufsstand des Pfandleihers. Was sind das für Menschen, die sowohl Allround-Experte sein müssen (Was ist der alte Steiff-Teddy oder die russische Ikone wirklich wert?), als auch Psychologe, Vertrauensperson und Geschäftsmann? Mit seiner bekannten Spürnase für skurrile Menschen und überraschende Momente stellt sich Mucha bei drei Leihhäusern in München, Mannheim und im mittelfränkischen Dietenhofen hinter den Tresen. Aus der Perspektive der Verleiher hört er nicht nur wunderliche Geschichten der Kunden, sondern erfährt auch alles über das Leben seiner Protagonisten – vom rasante Weihnachtsgeschäft bis zur Seelsorge-Sommerflaute. Die Situationen, die sich bei der Einschätzung der Leihobjekts am Tresen und beim hoffnungsvollen Ergattern der nicht mehr abgeholten Schätze auf Auktionen abspielen, sind ausnahmslos existenziell und emotional. Der muntere und unterhaltsame Besuch „in den geheimen Hinterzimmern“ der Pfandleiher ist gleichzeitig ein tiefgründiger Blick auf die krisengebeutelte Befindlichkeit des aktuellen deutschen Lebens.

Auszeichnungen
Spezialpreis der Jury: Int. Documentary Drama Film Festival „Saratov Sufferings“ in Saratow/Russland
Festivals
Premiere: International Dokfilmfest München 2012 im dt. Wettbewerb
Eröffnungsfilm International Documentary Drama Film Festival „Saratov Sufferings“ in Saratow/Russland
26. International Filmfest Braunschweig
Dokumentarfilm
Fertiggestellt
90 Minuten
Regie
Stanislaw Mucha
Drehbuch
Stanislaw Mucha
Kamera
Ines Thomsen
Schnitt
Rune Schweitzer
Produktion
Gerd Haag
Producer*in
Kerstin Krieg
Herstellungsleitung
Cornelia Kellers
Redaktion
Dr. Lili Kobbe (HR/ARTE)
Förderung
Filmförderung Hessen