Seit sich meine gute Freundin und Mitbewohnerin das Leben genommen hat, beschäftigt mich vor allem eine Frage: Könnte es eine Welt geben, in der sie gerne gelebt hätte? Eine Welt, in der Menschen mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden, in der wir Zeit und Raum hätten, uns mit den Bedürfnissen von anderen wirklich zu befassen? Eine Welt voller Fürsorge?
Der Film trifft auf Menschen, die das Kümmern ins Zentrum ihres Lebens gestellt haben. Da ist die Hamburger Schnauze Arnold, der sich 24 Stunden am Tag um seinen schwerbehinderten Sohn Nico kümmert und noch die Kraft aufbringt, sich unbeirrt für pflegende Angehörige einzusetzen. Da ist die polnische 24-Stunden-Pflegekraft Bożena, deren Leben durch die Arbeit in Deutschland schwerwiegende Wendungen nahm und die nun andere Pflegerinnen unterstützt, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Klimaaktivistin Amanda, die nicht mehr mit ansehen kann, dass der gesunde Lebensraum ihrer Familie in Peru durch die Klimakrise zerstört wird und weiß, dass wir nur gesund sind, wenn unser Planet es auch ist. Und der Rollstuhlfahrer Samuel, der am liebsten mit seinen Freund*innen die Nächte in der Sauna verbringt und ein inklusives Hausprojekt auf die Beine stellt.
Sie alle wollen die Welt zu einem fürsorglichen Ort machen. Doch müssen sie schmerzlich realisieren, dass Sorge alles andere als leicht ist: Während sie jeden Tag Leben erhalten, geraten sie oft ans Ende ihrer Kräfte. In der öffentlichen Wahrnehmung wird dies kaum bemerkt oder gar wertgeschätzt. Jetzt reicht es ihnen: Sie hören auf zu akzeptieren, dass in unserer Gesellschaft weder Zeit noch Geld da sind, um sich gut um sich und andere zu sorgen. Sie wollen, dass sich alles ändert. Doch wie soll das gehen?